Dienstag, 21. April 2009

Stella: Sie haben mir das Theater geschenkt. Sie haben mir die Kunst und die Philosophie geschenkt und die Geschichte. Ich habe mich selbst erkannt! Jedes Leben habe ich aufs Neue durchlebt. Jedes Medium durchwandert. Bin durch alles Material gegangen. Bin entstanden und vergangen. War Erde, Stein, Papier, Öl, Leinwand, das Wort, das Bild - ich lernte laufen -, Zellulloid, ich war der Klang, ich war Musik!

Dichter: Haben Sie ein neues Stück geschrieben?

Stella: Wissen Sie, ich schreibe gar nicht mehr. Ja... Ich habe seit Jahren nichts mehr geschrieben. Ich dachte, dass Sie noch schreiben würden!

Dichter: Worüber hätte ich denn schreiben sollen?

Menschenbilder

Das Bild vom Menschen im stetigen Wandel. Gibt es Aspekte der Persönlichkeit, die wir nicht zu erkennen vermögen? Vielleicht bloß, weil wir sie nicht benennen können? Fallen uns nur die Dinge auf, die einen Namen haben? So sehen die gemalten Gesichter der Menschen auf Bildern aus dem Mittelalter alle gleich aus. Erst später zeigten sich die Züge der Individualität in den Gesichtern. Wir sind gewohnt, unser Weltbild aus den Dingen zusammenzusetzen, die wir kennen, meist ist uns nicht bewusst, dass es sich nur um einen kleinen Teil von Wissen handelt. Biologie und Psychologie versuchen den Menschen zu durchleuchten und zu definieren. Sollte die Kunst versuchen, es diesen Wissenschaften gleichzutun? Einen Menschen und sein Verhalten zeigen und erklären? Ich finde das langweilig. Liegt die Inspiration nicht eher in dem Moment, der sich dem Benennbaren entzieht?