Sonntag, 13. Dezember 2009

Sonntag 13. Dezember 2009

Ich habe wieder mal alles verbrannt. Das Werk mehrerer Jahre. Als ich es schrieb, waren mir alle Zeilen eindeutig, hell und klar, ein Sommer war entzündet und ist auf alle Zeit erloschen. Ist es einer Deiner trüben Gedanken, der in mir mündet?

Meine Muse, meine Inspiration ist fort und es liegt kein Weg mehr zwischen uns. Ich habe einige Augenblicke in mir und ich kann Ihnen nicht sagen, wie es mich gleichermaßen glücklich und unglücklich stimmt...

Des Nachts nicht nicht mehr zur Quelle gehen.
Eine Inspiration zu verlieren, das ist das Schlimmste was passieren kann. Auf mehrere Jahre ist man unfähig zu schreiben. Eine unfruchtbare Trauerzeit ist die Folge des Verlusts.
Die Ungewissheit ist noch immer besser für ein Werk, als die hoffnungslose Gewissheit. Man kann noch etwas versuchen und doch ist es meist nicht mehr, als das Ordnen sinnentleerter Bruchstücke.

Manchmal retten mich meine Worte, dann wenn ich schreibe und die schönsten Farben für Dein Verschwinden finde...

Aber es geht schon lang nicht mehr um Dich und mich. Es geht um das Werk. Die Zeit und die Worte, die ich aufgebracht habe... machen es so kostbar.

Den Raum, den Du in mir eingenommen hast und dennoch nicht bewohnst, ich habe ihn zu meinem Atelier gemacht.

Siehst Du? Du kannst davon halten, was Du willst, aber am Ende muss alles seine Form finden!

Ich werde Dich dennoch erfassen, das schwöre ich Dir, wenn Dein Nichts alles ist... dann bleibt mir das. ich werde Dein Verschwinden in alle Formen kleiden!
Aus Deinem Fehlen werde ich Theorien entwickeln, Bücher schreiben, Skulpturen schlagen, Häuser bauen...
Aus jeder Deiner Fasern werde ich eine Welt erschaffen!

Ich habe einige Augenblicke in mir und ich kann Ihnen nicht sagen, wie es mich gleichermaßen glücklich und traurig stimmt. Dies nämlich: von der Schönheit einer Erinnerung erfasst zu werden , von einem Bild oder Klang, etwas das so ganz im Innern abgebildet wird, ist unbeschreiblich.

Es ist ein stilles Seismographendasein. Was Du hörst sind meine Striche auf dem Papier und in Jahren, in Jahren einmal sage ich Dir: Das sind Deine Verse.